Im Tal der Giganten
Ronnys Bewertung
Kondition
Landschaft
Nicht viele Täler der Schweiz können mit so vielen gigantischen Berggipfeln trumpfen wie das Lauterbrunnental im Berner Oberland. In diesem Tal reiht sich Viertausender an Viertausender. Vom Wetter- und Schreckhorn, dem Eiger, dem Mönch, der Jungfrau, über das Gletscher-, Mittag-, Gross- und Breithorn bis zum Tschingelhoren. Hierfür gibt’s nur eine Bezeichnung: atemberaubend! Besonders eindrücklich ist der Blick auf diese Giganten von der gegenüberliegenden Talseite. Quasi der Terrasse zwischen dem hübschen Dorf Mürren und des legendären Schilthorns bzw. Piz Gloria. Legendär? Das Drehrestaurant Piz Gloria diente Ende der Sechzigerjahre als Mittelpunkt der Dreharbeiten für den James Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“. Aber zurück zur gewaltigen Landschaft bzw. zur Tour, bei der diese Landschaft im Fokus steht.
Die Tour startet bei der Bergstation der Drahtseilbahn Mürren – Allmendhubel. In einem grossen Bogen geht’s der Bergflanke entlang – ohne grosses Gefälle – zum ersten Etappenziel der Wegkreuzung Rinderwald. Die erste Etappe trifft auf der Aabenweid auf einen kleinen See. Dieser See ist jedoch stark verlandet und als See fast nicht mehr erkennbar. Quasi ein kleines Sumpfgebiet. Im Kontrast zu den gewaltigen Bergmassiven im Hintergrund ein tolles Fotosujet.
Ab Rinderwald setzt sich der Weg als zweite Etappe der Bergflanke entlang fort. Bis zum Grat ins Soustal steigt er sanft an. Dieser Aufstieg ist jedoch mühelos zu meistern. Beim Grat biegt der Weg ab ins Soustal. Ab dieser Wegmarkierung sind die Giganten nicht mehr im Blickfeld. Dafür öffnet sich der Blick ins wilde und unberührte Soustal. Dieses Tal weckt bei mir grosse Lust, es bei nächster Gelegenheit zu erkundigen. Ab dem Grat ins Soustal geht’s wiederum sanft runter bis zum Talkessel des Soustal, dem Start der dritten Etappe.
Die dritte Etappe geht etwas in die Knochen. Mit anderen Worten: diese Etappe ist steil. Auf einer Wegstrecke von knapp vier Kilometern sind 600 Höhenmeter zu überwinden. Die dritte Etappe führt mehrheitlich durch Wälder. Oben dominieren Nadelbäume. Je weiter der Weg runter geht, desto mehr übernehmen Laubbäume die Dominanz. Obwohl der Weg mehrheitlich durch Wälder führt, gibt er immer wieder Sicht frei auf das gegenüberliegende Dorf Wengen und dominanten Bergkette vom Männlichen bis zum Lauberhorn. Auch sehr bekannt. Vor allem dank der legendären Lauberhorn-Skiabfahrt, die alljährlich im Januar stattfindet.
Wer den steilen Abstieg meiden möchte, kann ab Soustal auf einem Höhenweg bis zum Weiler Sulwald wandern. Ab hier gibt’s eine Seilbahnverbindung runter nach Isenfluh.
Die letzte Etappe ist 3.4km lang mit einem Gefälle von knapp 300 Höhenmetern. Ein relativ angenehmer Abstieg, der die Muskeln nicht allzu sehr strapaziert. Leider geht der Weg oft einer Strasse entlang, die jedoch sehr mässig befahren wird. Ebenfalls geht der Weg oft durch Laubwälder, die nur zeitweise Sicht auf das Tal freigeben. Dennoch hat uns der Abstieg nach Lauterbrunnen sehr gefallen. Wir fühlten uns für diese Strecke noch fit und es war ein schöner Abschluss der ganzen Tour. Wer auf dieses letzte Wegstück verzichten möchte, kann in Isenfluh das Postauto nach Lauterbrunnen besteigen. Es bestehen mehrere Verbindungen täglich. Übrigens: Die Strasse von Isenfluh nach Lauterbrunnen ist ein Highlight. Sie bedient sich eines vollständigen Kehrtunnels.
Übernachtet haben wir im Hotel Edelweiss in Mürren. Das Dreistern-Superior-Hotel ist sehr gepflegt und bietet alles für das persönliche Wohlbefinden. Ein sympathisches Restaurant mit einer sehr aufmerksamen Bedienung und ein tolles, umfangreiches Frühstücks-Buffet. Wir haben uns in diesem Hotel sehr wohl gefühlt und wir kehren in dieses Hotel zurück. Zumal auch das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Der unschlagbare Trumpf dieses Hotels ist jedoch seine Lage. Unmittelbar über der Felswand zum Lauterbrunnental. Zwischen Hotel und Lauterbrunnental liegen 800 Höhenmeter. Und bei Zimmern mit Blick aufs Lauterbrunnental das ganze Ausmass der Berggiganten, die dieses Tal einzigartig zeichnen.
Anreise und Rückreise
Anreise: Mit der SBB über Spiez (BE) nach Interlaken Ost (BE). Ab Interlaken Ost mit der Berner Oberlandbahn bis Lauterbrunnen (BE). Mit der Seilbahn hoch bis Grütschalp (BE). Die Talstation der Seilbahn nach Grütschalp befindet sich gegenüber dem Bahnhof Lauterbrunnen. Ab der Grütschalp mit der Mürrenbahn bis nach Mürren (BE). Die Reise mit der Mürrenbahn von Grütschalp bis Mürren dauert für eine Strecke von etwas mehr als 4km lediglich wenige Minuten. Allein das Panorama dieser kurzen Fahrt ist die Reise ins Berner Oberland wert. Mit Vorteil in Fahrtrichtung links sitzen. Als Alternative kann Mürren auch mit der Schilthorn-Seilbahn erreicht werden. Ab dem Bahnhof Lauterbrunnen mit dem Postauto Richtung Stechelberg. Kurz vor Stechelberg befindet sich die Talstation der Schilthorn-Seilbahn. Das Postauto hält unmittelbar bei der Talstation. Die Talstation der Drahtseilbahn Allmendhubel befindet sich mitten im Dorf Mürren. Vom Bahnhof der Mürrenbahn wie auch von der Station der Schilthornbahn sind fünf bis zehn Minuten Fussweg bis zur Talstation der Allmendhubelbahn erforderlich.
Rückreise: Ab Lauterbrunnen mit der Berner Oberlandbahn zurück nach Interlaken Ost. Ab Interlaken Ost bestehen SBB-Anschlüsse in die restliche Schweiz.
Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto
Tourdaten
Schwierigkeit | Mittel | |
Beste Jahreszeit | Anfangs Jun – Ende Okt | |
Tourlänge | 13.7 km | |
Tourdauer | 4 Stunden | |
Aufstieg | 223 m | |
Abstieg | 1335 m |
Etappen
Allmendhubel oberhalb Mürren | 1932 m.ü.M. | ||
Rinderwald | 1 Std. | 1768 m.ü.M. | |
Soustal | 2 Std. | 1670 m.ü.M. | |
Isenfluh | 3 Std. | 1081 m.ü.M. | |
Lauterbrunnen | 4 Std. | 797 m.ü.M. |
Verpflegungstipps
Hotel Restaurant Edelweiss Mürren | Link zur Webseite |
Panoramarestaurant Allmendhubel oberhalb Mürren | Link zur Webseite |
Hotel Restaurant Waldrand Isenfluh | Link zur Webseite |
Übernachtungstipps
Hotel Restaurant Edelweiss Mürren | Link zur Webseite |
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