Skip to main content
5. April 2024

Eine Welt wie aus der Zeit gefallen

Ronnys Bewertung

Kondition

Landschaft


Hätte ich diese Tour vor 100 Jahren gemacht, hätte ich diese Landschaft mit ihren überaus hübschen Weilern und Bauernhöfen vermutlich gleich wie heute wahrgenommen. Natürlich ist heute die Moderne und der Wohlstand ebenso ein fester Bestandteil dieser Gegend, äusserlich hat sich jedoch kaum etwas verändert. Alles ist sehr ländlich, sehr beschaulich und verbunden mit sehr, sehr viel Idylle. Weit und breit gibt’s nur Felder, Wiesen, Wälder und immer wieder die architektonisch unverkennbaren und einzigartigen Emmentaler Häuser. Wuchtige Bauernhäuser mit weit ausladenden Dächern, die fast bis zum Boden reichen. Und oft ist jedem Bauernhaus ein streng geometrisch angeordneter Kräuter- und Gemüsegarten vorgelagert. Eine Geometrie, die an feudale Herrschaftsgärten erinnert. Leute in meinem Alter erinnern sich an die Verfilmungen der Jeremias Gotthelf-Romane wie „Ueli der Knecht“ oder „Ueli der Pächter“ aus den fünfziger und sechziger Jahren. Die Landschaft dieser Route könnte problemlos aus diesen Verfilmungen entsprungen sein. Eben: wie aus der Zeit gefallen!

Die erste Etappe bis kurz vor Bollodingen wird vor allem durch das Städtchen Herzogenbuchsee mit seinen etwas mehr als 7’000 Einwohnern geprägt. Ab Bollodingen ist jedoch nichts mehr städtisch. Ab nun gibt es nur noch Felder, Wiesen, Weiden und Wälder. Und zwischendurch taucht immer wieder mal ein schmuckes Emmentaler Bauernhaus auf.

Ab Bollodingen bis Spych geht der Weg mehrheitlich durch Wälder. Hier lauert nun die erste körperliche Herausforderung. Es geht quasi senkrecht den Berg rauf. Mittels 220 Stufen sind über 100 Höhenmeter zu meistern. Ist man jedoch mal oben angekommen, geht’s in einem weiten Bogen auf dem Bergkamm bis nach Spych weiter. Dieser Streckenabschnitt macht immer wieder mal einen Blick frei über das ganze Mittelland bis zur Jurakette. Gut ersichtlich ist dabei der Solothurner Hausberg Weissenstein mit dem gleichnamigen Hotel.

Bei den beiden nächsten Etappen bis Oschwand bzw. bis Baschiloch verzeichnet der Weg keine oder nur minime Steigungen. Dabei geht’s vorwiegend durch Felder und Wiesen. Und immer wieder trifft der Weg auf gewaltig schöne Emmentaler Häuser. Teilweise in einem Verbund zusammenstehend, teilweise alleine im weiten Feld. Bei Baschiloch verändert sich die Landschaft komplett. Dominierten bis anhin Felder, Wiesen und Weiler die Landschaft, ist es nun ein Tobel in einem dichten Wald. Relativ steil geht der Weg nun in den Mutzgraben runter. Dabei ist der Weg oft sehr schmal und teilweise rutschig. Und zudem ist der Weg nicht immer auf den ersten Blick als solcher erkennbar. Die Wegmarkierungen sind deshalb gut im Auge zu behalten. Und auf eine gute Trittsicherheit ist sowieso immer Acht zu geben. Ist die Talsohle beim Mutzbach mal erreicht, zeigt sich ein wildes, verwunschenes Tobel, das von allen Himmelsrichtungen schwer einsehbar ist. Und wer einen Umweg von ca. fünf Wegminuten nicht scheut, kann sich den Mutzbachfall anschauen. Der Mutzbachfall ist keine zehn Meter hoch. Trotzdem eindrücklich und sehenswert. Ich jedenfalls bin froh, dass ich diesen kleinen Umweg gemacht habe.

Ging’s auf der einen Seite des Mutzgraben relativ steil runter, geht die nächste Etappe auf der anderen Seite des Mutzgrabens entsprechend steil rauf. Treppen machen dabei den Aufstieg etwas einfacher, aber nicht weniger anstrengend. Ist bei Rüedisbach auf 641 Meter ü. M. der höchste Punkt der ganzen Tour erreicht, geht’s von nun an über Felder und Wiesen bis zum Endpunkt der Tour nur noch bergab. Wer sich fit fühlt und Zeit hat, kann auf dieser Etappe einen Abstecher nach Heuweg einplanen. Etwas unterhalb von Heuweg steht die Heuweglinde. Gross und mächtig. Ein botanisches Naturspektakel. Der Berner Regierungsrat hat aus diesem Grund 1948 entschieden, diese Linde unter den Schutz des Staates zu stellen und in das Verzeichnis der Naturdenkmäler aufzunehmen.

 

 

Anreise und Rückreise

Anreise: Mit der SBB, der BLS oder der Südostbahn SOB über Olten (SO), Bern (BE) oder Burgdorf (BE) nach Herzogenbuchsee (BE)

Rückreise: Ab Wynigen (BE) mit der BLS nach Burgdorf, Bern oder Olten. Weiterreise wie Anreise

Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto

Tourdaten

Schwierigkeit
Symbol Schwierigkeit der Tour
Mittel
SAC-Einstufung
SAC- Einstufung
T1, T2
Beste Jahreszeit
Symbol Beste Jahreszeit der Wanderung
Apr – Okt
Tourlänge
Symbol für Länge der Wanderung
17.2 km
Tourdauer
Symbol für Dauer der Wanderung
4 ¾ Stunden
Aufstieg
Symbol für Aufstiegsmeter der Wanderung
493 m
Abstieg
Symbol für Abstiegsmeter der Wanderung
430 m

Wanderkarte und Höhenprofil


Etappen

Symbol Schwierigkeit der Tour
Herzogenbuchsee
464 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Bollodingen
45 Minuten
476 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Spych
1 Std. 45 Minuten
610 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Oschwand
2 Std.
626 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Baschiloch
2 Std. 45 Minuten
630 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Mutzbachfall
3 Std. 15 Minuten
550 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Rüedisbach
3 Std. 45 Minuten
641 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Wynigen
4 Std. 45 Minuten
528 m.ü.M.

Verpflegungs­tipps

Hotel Restaurant Kreuz, Herzogenbuchsee
Link zur Webseite
Wirtschaft Oschwand, Oschwand
Link zur Webseite
Landgasthof Zur Linde, Wynigen
Link zur Webseite

Übernachtungs­tipps

Hotel Restaurant Kreuz, Herzogenbuchsee
Link zur Webseite

Teile diese Tour mit deinen Freunden

QR Code

Nimm mich mit

Auch unterwegs diese schöne Tour dabei haben oder untereinander teilen. Einfach mit dem Handy den QR-Code einscannen, im Anschluss öffnet sich diese im Browser deines Handys.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert