Via Valtellina: 6. Tagesetappe: Ospizio Bernina – Poschiavo

Der Streckenabschnitt vom Ospizio Bernina bis Poschiavo ist ebenfalls eine Königsetappe der „Via Valtellina“. Landschaftlich einmalig schön und unglaublich vielfältig. Die Tour entlang des Lago Bianco und der Abstieg über die Alp Grüm bis nach Poschiavo ist atemberaubend schön. Alleine die Aussicht auf den Piz Palü mit seinen gewaltigen Gletschern ist einzigartig und verdient das Prädikat „top“. Einfach spektakulär! Auch dank den tosenden Wasserfällen, über die sich permanent riesige Wassermengen Richtung Tal bewegen. Spektakulär ist auch die Linienführung der Bernina-Bahn. Mittels unzähligen Serpentinen, Kehrtunnels und Brücken überwindet sie auf einer kurzen Strecke über 1’200 Höhenmetern. Eine technische Leistung sondergleichen. Zu Recht verfügt die Bernina-Bahn, zusammen mit der Albula-Bahn, über das UNESCO Welterbe-Label. Eine Reise mit der Bernina-Bahn von Pontresina bis nach Tirano, oder zumindest bis nach Poschiavo, ist ein unvergessliches Erlebnis. Für Gross und Klein.

Der Weg startet unmittelbar beim Bahnhof Ospizio Bernina und verläuft für die nächsten dreissig Minuten bzw. auf einer Strecke von 2,5 Kilometern dem Lago Bianco (2’234müM) entlang. Bis zur Staumauer. Nach der Staumauer startet der lange Abstieg von über 1’330 Höhenmetern nach Poschiavo. Nach der Staumauer sind es knapp 3 Kilometer oder eine Dreiviertelstunde Wegzeit bis zum Berggasthaus Belvedere Alp Grüm auf 2’152müM oder dem Hotel Bahnhof Alp Grüm auf 2’080müM. Unterhalb des Hotels Bahnhof Alp Grüm setzt sich der Weg fort und geht nun steil bergab bis zum Lagh da Palü auf 1’923müM. Ab dem Lagh da Palü windet sich der Weg, ebenfalls steil, durch die Schlucht Asciai da Palü bis zur Hochebene Cavaglia auf 1’692müM herunter. Nun geht der Weg vorbei am Giardino dei Ghiacciai in weiten Zick-Zack-Kurven über Mota da Cadera (1’509müM), dem Bahnhof Cadera (1’384müM) bis zum Endpunkt in Poschiavo auf 1’015müM. Wer Zeit hat, sollte den Giardino dei Ghiacciai nicht verpassen. Zu entdecken gibt es Gletschermühlen, die in jahrtausendelangen Vergletscherungen entstanden sind. https://ggc.swiss/de/

Unser Zimmer im Hotel Suisse in Poschiavo hatte den Charme eines Elternschlafzimmer aus den Siebziger Jahren. Sehr bieder! Dafür war es sehr gross. Und alles war picobello sauber. Und das Bett war sehr bequem. Oder wir sehr müde. Auch das restliche Hotel mutete wie ein bisschen aus der Zeit gefallen an. Dafür war das Frühstück-Buffet eine Sensation. Ein sehr umfangreiches Angebot. Manch 5-Sterne-Schuppen kann es mit diesem Angebot nicht aufnehmen. Wir wurden sehr freundlich empfangen. Umgehend kümmerte sich die Dame am Empfang um den Verbleib unseres Koffers. Irgendwo blieb dieser zwischen dem Hotel der letzten Nacht und dem Hotel Suisse in Poschiavo auf der Strecke. Das Abendessen nahmen wir ebenfalls im Restaurant des Hotel Suisse ein. Dieses liegt gegenüber dem Hotel auf der anderen Strassenseite. Top renoviert. Ausgezeichnete Küche mit vielen regionalen Speisen. Und eine sehr aufmerksame und freundliche Bedienung. Es stimmte alles an diesem Abend.