Skip to main content
14. Juni 2025

Alp Flix – Farbenmeer auf 2’000 Metern

Ronnys Bewertung

Kondition

Landschaft


Wo sich die Julierpassstrasse auf der Nordseite durch die engste Stelle des Surses-Tals schlängelt,
liegt auf rund 2’000m ü. M. die Alp Flix. Kaum vorstellbar in diesem engen Tal: Etwa 400
Höhenmeter darüber breitet sich – dank offener, sonnenexponierter Lage – eine wahre Schatzinsel
der Artenvielfalt aus. Mit über vier Quadratkilometern Fläche ist die Alp nicht nur beachtlich gross,
sie bietet auch eine einzigartige Landschaft mit endlosen Wiesen, Weiden und vier idyllisch
gelegenen Bergseen, die eingebettet zwischen lichten Nadelwäldern am Rande der Hochebene
liegen. Atemberaubend ist auch der Panoramablick auf die umliegenden Dreitausender – und je
nach Standort zeigt sich sogar ein Zipfel des Marmorerasees, weit unten im Tal.

Die Tour startet bei der Bushaltestelle Sur, gelegen zwischen dem Dorf und der Passstrasse.
Bereits nach wenigen Gehminuten erreicht man das überaus hübsche und gepflegte Dorf Sur –
glücklicherweise etwas zurückversetzt und oberhalb der stark befahrenen Julierstrasse. Spätestens
beim Anblick dieses idyllisch gelegenen Dorfes bedaure ich, nie früher hier einen Halt gemacht zu
haben. Wer einfach daran vorbeifährt, verpasst etwas.

Nach dem Dorfausgang führt der Weg zuerst über Wiesen und Weiden, dann durch einen
lichtdurchfluteten Nadelwald. Besonders an heissen Tagen spendet dieser wohltuenden Schatten
und mildert den schweisstreibenden Aufstieg. Nach etwa fünfviertel Stunden ist bereits der erste der
vier Bergseen erreicht – der Lai Neir auf 1’916m. ü. M. Wenig später zeigt sich der grösste See der
Alp Flix: der Lais Blos auf 1’966 m. ü. M. Nun offenbart sich auch die ganze Dimension dieser
eindrücklichen Hochebene, die sich über drei Kilometer Länge ausdehnt.

Die zweite Etappe führt – vorbei an den Weilern Tga d’Meir und dem Berghotel Piz Platta – weiter
nach Salategnas. Diese Strecke ist eher ein gemütlicher Spaziergang, da sie ohne nennenswerte
Auf- oder Abstiege auskommt. Dafür punktet sie mit atemberaubender Fernsicht und endlosen
Wiesen, die im Juni in einer unglaublichen Blütenpracht erstrahlen. Was hier wächst, blüht, summt
und duftet, ist herzerwärmend schön – man kann sich kaum sattsehen.

Kurz nach dem Weiler Salategnas beginnt der Abstieg zurück nach Sur. Fast der gesamte Weg
führt erneut durch den schattenspendenden Nadelwald und gibt zwischendurch den Blick auf den
Marmorerasee im Tal frei. Der zunehmende Verkehrslärm der Passstrasse kündigt das baldige
Ende der Tour an.

Die Nächte vor und nach der Tour wollten wir eigentlich im legendären Posthotel Löwe in Mulegns
verbringen. Dieses wurde 2024 von der Stiftung Origen aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Da
keine Zimmer mehr frei waren, wichen wir auf die Villa Carisch in Riom aus – ebenfalls unter dem
Patronat der Stiftung Origen. Ein Glücksfall! Die herrschaftliche Villa am Dorfrand von Riom ist
umgeben von Gärten und steckt voller Geschichte. Erbaut von einem Bündner und seiner
französischen Gattin, verströmt das Haus den Charme vergangener Zeiten. Die Zimmer sind
allesamt kreativ, farbenfroh und individuell gestaltet – ein Fest für alle, die Farben, Stoffe und Design
in Kombination mit antiken Möbeln lieben. Auch wenn die Zimmer keine eigenen Nasszellen haben:
Das Erlebnis, hier zu übernachten – inklusive Frühstück im Garten am plätschernden Brunnen –
wiegt das Teilen von Dusche und WC mehr als auf.

Zum Abendessen kehrten wir ins Posthotel in Mulegns zurück. Auch wenn wir dort kein Zimmer
mehr ergattern konnten, wollten wir zumindest das Haus erleben. Und das lohnt sich! Die Räume
sind ein Design-Traum – voller Stil, Atmosphäre und Überraschungen. Dazu passt auch das
kulinarische Erlebnis: Vom Amuse-Bouche bis zum Dessert wurden wir auf hohem Niveau
verwöhnt. Der Service steht dem Ambiente in nichts nach.

Wer immer es einrichten kann, sollte bei der nächsten Überquerung des Julierpasses unbedingt
einen Abstecher zur Alp Flix machen – und den Besuch mit einer Übernachtung in einem der
Origen-Häuser kombinieren. Die Stiftung Origen verbindet auf eindrückliche Weise Kultur und
Hotellerie und haucht damit dem aussterben gefährdeten Dörfern des Surses-Tals neues Leben ein.

Anreise und Rückreise

Anreise: Mit der SBB oder der Südostbahn SOB bis Chur (GR). Ab Chur mit dem Postauto (Linie 182) über die Lenzerheide (GR) und Tiefencastel (GR) bis Sur plazza dalla posta (GR)

Rückreise: Rückreise wie Anreise

Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto

Tourdaten

Schwierigkeit
Symbol Schwierigkeit der Tour
Mittel
SAC-Einstufung
SAC- Einstufung
T2
Beste Jahreszeit
Symbol Beste Jahreszeit der Wanderung
Jun – Mitte Okt
Tourlänge
Symbol für Länge der Wanderung
9 km
Tourdauer
Symbol für Dauer der Wanderung
3 Stunden
Aufstieg
Symbol für Aufstiegsmeter der Wanderung
526 m
Abstieg
Symbol für Abstiegsmeter der Wanderung
526 m

Wanderkarte und Höhenprofil


Etappen

Symbol Schwierigkeit der Tour
Sur plazza dalla posta
0
1538 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Lai Neir, Alp Flix
1 Std. 15 Minuten
1916 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Salategnas, Alp Flix
2 Std. 5 Minuten
1976 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Sur plazza dalla posta
3 Std.
1538 m.ü.M.


Verpflegungs­tipps

Berghaus Piz Platta, Sur
Link zur Webseite
Hotel Edelweiss, Sur
Link zur Webseite
Posthotel Löwe, Mulegns
Link zur Webseite
Villa Carisch, Riom
Link zur Webseite
Ustareia Taratsch, Riom
Link zur Webseite

Übernachtungs­tipps

Berghaus Piz Platta, Sur
Link zur Webseite
Hotel Edelweiss, Sur
Link zur Webseite
Posthotel Löwe, Mulegns
Link zur Webseite
Villa Carisch, Riom
Link zur Webseite

Teile diese Tour mit deinen Freunden

QR Code

Nimm mich mit

Auch unterwegs diese schöne Tour dabei haben oder untereinander teilen. Einfach mit dem Handy den QR-Code einscannen, im Anschluss öffnet sich diese im Browser deines Handys.


Kommentare (2)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert