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3. August 2023

Das Lauterbrunnental: Mein persönlicher „hot spot“

Ronnys Bewertung

Kondition

Landschaft


Das Lauterbrunnental im Berner Oberland, insbesondere der hintere Teil ab Stechelberg, ist für mich eines der schönsten Bergtäler der Schweiz. Auch emotional fühle ich mich diesem Tal sehr verbunden, habe ich schlussendlich doch in diesem Tal vor bald vierzig Jahren meine Liebe zu den Bergen und meine Begeisterung fürs Wandern entdeckt. Dabei hat es mir das Lauterbrunnental alles andere als schwer gemacht. Die grandiose und vielfältige Natur dieses Tals mit seinen Vier- und Dreitausender machte es mir einfach, hier mein Herz zu lassen. Immer wieder fasziniert mich auch die Menge an Wasser, die dieses Tal bietet. Wasserfall reiht sich an Wasserfall. Bergbach an Bergbach. Jeder tosender und imposanter als der andere. Das viele Wasser war auch für die Namensgebung dieses Tals verantwortlich. Die Entdecker dieses Tals berichteten von „lauter Brunnen“, die quasi aus jeder Bergritze ins Tal donnern. Für mich vereinnahmt dieses Tal alles, was die Bergwelt zu bieten hat. Gletscher inklusive. Deshalb kehre ich immer wieder gerne in dieses Tal zurück. Übrigens: Das hintere Lauterbrunnental ist Teil des UNESCO Weltnaturerbe „Jungfrau-Aletsch“. Was für ein schöner Nebeneffekt.

Bereits beim Start der Tour in Stechelberg zeigt sich, dass sich im hinteren Lauterbrunnental eine Landschaft verbirgt, für die nur Bezeichnungen wie grandios, spektakulär und einzigartig angebracht sind. Bis zum Berggasthaus Trachsellauenen ist der Aufstieg auf gut ausgebauten Wanderwegen mit wenig Mühe machbar. Ab diesem Punkt ist es jedoch vorbei mit der Gemütlichkeit. Zwar gibt es bis zum Oberhoresee immer wieder kürzere Abschnitte, auf denen der Weg auf einer Ebene verläuft. Der restliche Weg ist jedoch steil bis sehr steil. Die Beine, die Lunge und das Herz sind gefordert! Zwischen Tal und der Wegmarkierung 1’798m ü. M. sind gewisse Wegabschnitte, vor allem im oberen Teil dieser Etappe, dem SAC-Schwierigkeitsgrad T3 zuzuordnen. Hier helfen jedoch Seile als Geländer für einen sicheren Aufstieg.

Ist der Oberhoresee einmal erreicht, ist die ganze Mühe und Pein des Aufstiegs im Nu vergessen. Es offenbart sich ein fantastischer See mitten in einer hochalpinen Landschaft. Unglaublich schön. Unglaublich idyllisch. Voller Glückshormone möchte man am liebsten für immer und ewig an diesem magischen Ort bleiben. Mir jedenfalls erging es so. Ab dem Oberhoresee geht’s auf dem gleichen Weg bis zur Wegmarkierung 1’798m ü. M. zurück. Bei dieser Wegmarkierung ist die Abzweigung für den weiteren Abstieg. Dieser führt nun am Berghotel Obersteinberg und dem Berggasthaus Tschingelhorn vorbei. Zwischen der Wegmarkierung 1’798m ü. M. und dem Berghotel Obersteinberg gibt’s wiederum einige Stellen, die dem SAC-Schwierigkeitsgrad T3 zuzuordnen sind. Aber auch hier helfen Seile als Geländer für eine sichere Passage dieser Stellen.

Den ganzen Abstieg bis kurz vor Stechelberg geht der Weg der Bergflanke des Spitzhoren entlang. Bis kurz vor dem Berggasthaus Tschingelhorn oberhalb der Baumgrenze und danach bis zum Endziel durch dichte Nadelwälder. Bis zum Berggasthaus Tschingelhorn ist der Abstieg sanft. Ab dem Berggasthaus Tschingelhorn gibt’s hingegen einige steile Passagen. Dabei ist der Weg oft stark mit Steinen und Wurzeln zersetzt. Aus diesem Grund ist für den Abstieg genügend Zeit einzurechnen. Wer möchte, kann die Tour beim Ausgangspunkt in Stechelberg beim gleichnamigen Hotel beenden. Ich entschied mich für eine Fortsetzung bis zur Talstation der Seilbahn Stechelberg-Mürren-Schilthorn. Dieses letzte Wegstück ist technisch anspruchslos und nimmt lediglich zehn Minuten Wegzeit in Anspruch. Für mich bot dieses Wegstück eine gute Möglichkeit um die ganze Tour Revue passieren zu lassen. Postauto-Verbindungen nach Lauterbrunnen bestehen sowohl ab Stechelberg beim Hotel wie auch ab der Talstation der Stechelberg-Mürren-Schilthorn.

Immer wenn ich ins hintere Lauterbrunnental zurückkehre, verbinde ich dies mit einer Übernachtung im Berggasthaus Tschingelhorn auf 1’678m ü. M. Das Berggasthaus befindet sich knapp unter der Baumgrenze am Südhang in einer kleinen Waldlichtung. Einzigartig grandios ist die Aussicht, die das Berggasthaus bietet. Ein Blick auf eine gewaltige Bergkulisse. Von der weltbekannten Jungfrau über das Gletscher-, Mittag-, Gross und Breithorn bis zum Namensgeber des Berggasthauses, dem Tschingelhorn. Die Aussicht in betörend schön, verbunden mit dem permanenten Getöse der vielen Wasserfälle des hinteren Lauterbrunnentals. Auch das Berggasthaus selber ist ein Bijou. Das ganze Haus ist Gemütlichkeit pur. Die Zwei-, Drei- und Mehrbettzimmer sind heimelig und einladend. Hier unter rot-weiss-karierten Decken zu schlafen macht einfach Spass und Freude. Ich jedenfalls ziehe diese Art zu schlafen jedem schicken Hotel vor. Zumal für mich das permanente Getöse der Wasserfälle eine äusserst angenehme Schlafbegleitung ist. Auch Stephanie und ihre Crew geben alles, damit sich die Gäste in ihrem Berghotel wohl fühlen. Im Berggasthaus Tschingelhorn zu übernachten ist unvergesslich. Ich jedenfalls kehre bei nächster Gelegenheit ins Berggasthaus Tschingelhorn zurück.

Wer den Aufstieg zu den beiden Berggasthäusern Tschingelhorn und Obersteinberg scheut und trotzdem das Ambiente eines idyllischen Gasthauses in den Bergen geniessen möchte, wählt das Berggasthaus Trachsellauenen. Die dreihundert Höhenmeter ab Stechelberg bis zum Berggasthaus sind auf gut ausgebauten Wanderwegen mit wenig Mühe gut machbar. Und wer auf den Aufstieg ganz verzichten möchte, kann mit einer Spezialbewilligung mit dem eignen PW bis zum Berggasthaus hochfahren. Die Lage des Berggasthauses Trachsellauenen ist sehr romantisch. In Kombination mit dem Gartensitzplatz könnte das Haus einer Fotografie aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts entsprungen sein. Auch das Innere des Hauses ist sehr urchig. Sowohl das Restaurant wie die Zimmer. Alles sehr einfach, dafür äusserst identisch. Wer hier rastet, fühlt sich mindestens einhundert Jahre zurückversetzt.

Anreise und Rückreise

Anreise: Mit der SBB, der BLS oder der Zentralbahn ZB nach Interlaken Ost (BE). Ab Interlaken Ost mit der Berner Oberland-Bahn BOB nach Lauterbrunnen (BE). Ab Lauterbrunen mit dem Postauto (Linie Nr. 141) bis zur Endhaltestelle Stechelberg-Hotel (BE). Das Postauto in Lauterbrunnen hält unmittelbar beim Bahnhof, gegenüber der Talstation der Seilbahn Lauterbrunnen-Grütschalp.

Rückreise: Mit dem Postauto (Linie Nr. 141) ab der Talstation der Seilbahn Stechelberg-Mürren-Schilthorn (BE) nach Lauterbrunnen. Ab Lauterbrunnen gleiche Rückreise wie Anreise.

In der Hochsaison sind die Berner Oberland-Bahn BOB bis Lauterbrunnen und das Postauto bis zur Haltestelle Talstation Stechelberg-Mürren-Schilthorn oft brechend voll. Spätestens bei dieser Haltestelle entleert sich der Bus. Nicht auszuschliessen, dass man ab dieser Haltestelle bis zur Endhaltestelle alleine im Bus ist.

Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto

Tourdaten

Schwierigkeit
Symbol Schwierigkeit der Tour
Schwer
SAC-Einstufung
SAC- Einstufung
T2, T3
Beste Jahreszeit
Symbol Beste Jahreszeit der Wanderung
Ende Jun – Mitte Okt
Tourlänge
Symbol für Länge der Wanderung
16.7 km
Tourdauer
Symbol für Dauer der Wanderung
6 ¾ Stunden
Aufstieg
Symbol für Aufstiegsmeter der Wanderung
1274 m
Abstieg
Symbol für Abstiegsmeter der Wanderung
1322 m

Wanderkarte und Höhenprofil


Etappen

Symbol Schwierigkeit der Tour
Stechelberg, Hotel
910 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Berggasthaus Trachsellauenen
1 Std.
1202 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Schiirboden
1 Std. 40 Minuten
1377 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Im Tal
2 Std. 20 Minuten
1535 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Wegmarkierung 1’798m ü. M
3 Std. 10 Minuten
1798 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Oberhoresee
4 Std.
2065 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Wegmarkierung 1’798m ü. M
4 Std. 30 Minuten
1’798 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Berghotel Obersteinberg
5 Std. 5 Minuten
1778 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Berggasthaus Tschingelhorn
5 Std. 20 Minuten
1678 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Stechelberg, Burg KW
6 Std. 35 Minuten
910 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Talstation Seilbahn Stechelberg-Mürren-Schilthorn
6 Std. 45 Minuten
863 m.ü.M.

Verpflegungs­tipps

Berggasthaus Trachsellauenen, Stechelberg
Link zur Webseite
Berghotel Obersteinberg, Stechelberg
Link zur Webseite
Berggasthaus Tschingelhorn, Stechelberg
Link zur Webseite

Übernachtungs­tipps

Berggasthaus Trachsellauenen, Stechelberg
Link zur Webseite
Berghotel Obersteinberg, Stechelberg
Link zur Webseite
Berggasthaus Tschingelhorn, Stechelberg
Link zur Webseite

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