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17. Juli 2024

Das Lauterbrunnental: eines der schönsten Täler der Alpen

Ronnys Bewertung

Kondition

Landschaft


Ob das Lauterbrunnental tatsächlich das schönste Tal der Alpen ist, lässt sich natürlich diskutieren. Für mich persönlich trifft es zu. Ich liebe dieses Tal. Einerseits beeindruckt es durch eine grandiose und gewaltige Bergwelt, andererseits habe ich in diesem Tal vor bald vierzig Jahren meine Liebe zu den Bergen und dem Wandern entdeckt. Wann immer möglich, kehre ich hierher zurück und verbinde dies mit einer Übernachtung im Berggasthof Tschingelhorn auf 1’678m ü. M.

Warum fasziniert mich dieses Tal? Es ist die Kombination aus imposanten Vier- und Dreitausendern, die das Tal mit ihren Gletschern umrahmen, den zahlreichen Wasserfällen, die ins Tal hinunter donnern, sowie der wildromantischen Bergnatur und der Ruhe, die vor allem ab dem Dorf Stechelberg bis ans Talende zu finden ist. Übrigens leitet sich der Name des Tals von „lauter Brunnen“ ab, was auf das viele Wasser hinweist, das dieses Tal prägt und einzigartig macht. Ein weiterer schöner Nebeneffekt ist, dass das hintere Lauterbrunnental Teil des UNESCO Welterbes Jungfrau-Aletsch ist.

Versierte Bergwanderer und Frühaufsteher schaffen diese Tour problemlos an einem Tag. Ich hingegen wollte unbedingt wieder in meinem Lieblingsberghaus übernachten; deshalb plante ich die Tour über zwei Tage. Die erste Etappe führt von Gimmelwald bis zum Berggasthaus Tschingelhorn mit einer Wanderzeit von 2 1/4 Stunden, die zweite vom Berggasthaus über den Oberhoresee bis Stechelberg mit 4 3/4 Stunden.

In Gimmelwald startet die Tour unmittelbar bei der Mittelstation der Schilthorn-Seilbahn. Im hübschen Dorfzentrum zweigt der Weg nach Wasserbrigg ab. Nun geht es nicht wie üblich aufwärts, sondern abwärts. Die nächsten 25 Minuten führen relativ steil auf einem Bergkamm zwischen dem Lauterbrunnen- und Sefinental hinunter. Ist die Talsohle bei Wasserbrigg erreicht, schlängelt sich der Weg entlang der Bergflanke knapp zwei Stunden und 500 Höhenmeter hoch zum Berggasthaus Tschingelhorn. Teilweise gibt es steilere Passagen, die auch den Einsatz der Hände erfordern. Bei Nässe ist zudem mit erhöhter Rutschgefahr zu rechnen. Dennoch ist der Weg mit entsprechender Umsicht problemlos machbar. Und strahlt die Sonne intensiv, mindert der Schatten des dichten Waldes die Aufstiegsstrapazen.

Beim Berggasthaus Tschingelhorn ist nicht nur die erste Tagesetappe erreicht, sondern auch die Baumgrenze. Nun zeigt sich das ganze Ausmass des hinteren Lauterbrunnentals mit seiner gewaltigen und atemberaubend schönen Bergkulisse. Drei- und Viertausender reihen sich aneinander: vom Silberhorn, der legendären Jungfrau über das Gletscherhorn, Mittagshorn, Grosshorn und Breithorn bis zum Tschingelhorn, dem Namensgeber des Berggasthauses. Unübersehbar ist der Schmadrifall, der auf der gegenüberliegenden Talseite tosend die Bergklippen hinunterstürzt und die Geräuschkulisse beherrscht. Eine schönere und imposantere Bergszenerie kann man sich kaum vorstellen. Der Gedanke, hier zu übernachten, vollendet das Glück.

Am zweiten Tag setzt sich der Weg am Berghotel Obersteinberg vorbei bis zur Abzweigung Under Oberhoren auf 1’901m ü. M. fort. Da der Weg bis zu diesem Etappenziel wenig anstrengend ist, bleibt viel Zeit, die spektakuläre Bergwelt und die überwältigenden Fernsichten zu geniessen. Ist das Etappenziel in Under Obenhoren erreicht, ist es jedoch vorbei mit der Entspannung. Nun geht es bis zum Oberhoresee steil hinauf. Auf kurzer Strecke sind über 150 Höhenmeter zu meistern. Dieser Effort lohnt sich jedoch. Es wäre jammerschade, den in einer atemberaubenden Bergkulisse eingebetteten und idyllischen See zu verpassen.

Ab dem Oberhoresee geht der Weg nun auf der anderen Seite des Bergkamms dem Chrummbach entlang wieder über Under Oberhoren zum Berghotel Obersteinberg zurück. Ab Obersteinberg bis zum Berggasthaus Trachsellauenen steht nun der grosse Abstieg mit knapp 600 Höhenmetern an. Teilweise ist dieser, abgesehen von einer kurzen Passage bei Schiirboden, steil bis sehr steil. Die unglaublich schönen und romantischen Landschaftsszenerien, die diesen Abstieg begleiten, lassen jedoch Mühe und Pein vergessen. Wer nicht allzu müde ist, dem empfehle ich zwischen Obersteinberg und Schiirboden den kurzen Abstecher zum Talbachfall. Ein kleiner Umweg, der sich jedoch lohnt! Als Belohnung für die erlittenen Strapazen bewirkt eine Fruchtwähe im idyllischen Garten des Berggasthauses Trachsellauenen wahre Wunder. Die ist einfach göttlich!

Vom Berggasthaus Trachsellauenen bis zum Endziel in Stechelberg Hotel sind zwar weitere 300 Höhenmeter zu bewältigen, doch im Gegensatz zum vorherigen Wegstück ist dieser Abschnitt wenig mühsam und verläuft mehrheitlich auf einem gut ausgebauten und unterhaltenen Weg.

Seit vielen Jahren kehre ich immer gerne ins Berggasthaus Tschingelhorn auf 1’678m ü. M. zurück. Das Haus trumpft nicht nur mit einer einzigartig schönen Südlage knapp unter der Baumgrenze, sondern auch das Verweilen dort ist eine Wonne. Durch das ganze Haus weht ein Wind aus Romantik und Gemütlichkeit. Einladend sind die schmucken Zwei-, Drei- und Mehrbettzimmer. Unter rot-weiss-karierten Decken zu schlafen macht einfach grosse Freude. Herzlich ist die ganze Crew des Hauses, die alles für das Wohlfühlen ihrer Gäste gibt. Ich jedenfalls fühle mich im Berggasthaus Tschingelhorn immer pudelwohl. Auch freue ich mich immer auf das Abendessen und das Frühstück. Jedenfalls wurde ich bis heute noch nie enttäuscht. Unvergesslich bleibt mir die Kartoffelsuppe, die bei diesem Aufenthalt aufgetischt wurde. Ein Traum!

 

 

 

Anreise und Rückreise

Anreise: Mit der SBB, der BLS oder der Zentralbahn ZB nach Interlaken Ost (BE). Ab Interlaken Ost mit der Berner Oberland-Bahn BOB nach Lauterbrunnen (BE). Ab Lauterbrunnen gibt es zwei Varianten für nach Gimmelwald (BE). Entweder mit dem Postauto der Linie Nr. 141 bis zur Talstation der Schilthorn-Seilbahn. Nun mit der Seilbahn hoch bis zur ersten Mittelstation in Grimmelwald. Oder ab Lauterbrunnen mit der Seilbahn hoch bis nach Gütschalp (BE). In Gütschalp umsteigen auf die Gütschalp-Mürren-Bahn bis nach Mürren (BE). Anschliessend das Dorf Mürren bis zur zweiten Mittelstation der Schilthorn-Seilbahn zu Fuss durchqueren. Dieser Fussweg nimmt ca. 10 bis 15 Minuten in Anspruch. Nun von der zweiten Mittelstation runter bis zur ersten Mittelstation in Gimmelwald.

Die Anreise über Mürren dauert ca. 30 Minuten länger als die direkte Anreise über die Talstation der Schilthorn-Bahn. Dafür ist die Anreise über Mürren reizvoller. Einerseits bietet die kurze Zugreise von Gütschalp bis nach Mürren atemberaubende Fernsichten auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Und andererseits verpasst man bei dieser Anreise das pittoreske und autofreie Dorf Mürren nicht.

Rückreise: Mit dem Postauto (Linie Nr. 141) ab Stechelberg Hotel (BE) nach Lauterbrunnen. Ab Lauterbrunnen gleiche Rückreise wie Anreise

Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto

Tourdaten

Schwierigkeit
Symbol Schwierigkeit der Tour
Schwer
SAC-Einstufung
SAC- Einstufung
T2, T3
Beste Jahreszeit
Symbol Beste Jahreszeit der Wanderung
Ende Jun – Mitte Okt
Tourlänge
Symbol für Länge der Wanderung
17.1 km
Tourdauer
Symbol für Dauer der Wanderung
7 Stunden
Aufstieg
Symbol für Aufstiegsmeter der Wanderung
1162 m
Abstieg
Symbol für Abstiegsmeter der Wanderung
1625 m

Wanderkarte und Höhenprofil


Etappen

Symbol Schwierigkeit der Tour
Gimmelwald; erste Mittelstation der Schilthorn-Seilbahn
1363 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Wasserbrigg
25 Minuten
1164 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Berggasthaus Tschingelhorn
2 Std. 15 Minuten
1678 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Berghotel Obersteinberg
2 Std. 35 Minuten
1778 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Under Oberhoren
3 Std. 15 Minuten
1901 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Oberhoresee
3 Std. 40 Minuten
2065 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Under Oberhoren
4 Std. 10 Minuten
1901 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Berghotel Obersteinberg
4 Std. 40 Minuten
1778 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Schiirboden
5 Std. 20 Minuten
1377 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Berggasthaus Trachsellauenen
5 Std. 50 Minuten
1202 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Stechelberg; Bushaltestelle Hotel
7 Std.
910 m.ü.M.

Verpflegungs­tipps

Berggasthaus Trachselauenen, Stechelberg
Link zur Webseite
Berghotel Obersteinberg, Stechelberg
Link zur Webseite
Berggasthaus Tschingelhorn, Stechelberg
Link zur Webseite

Übernachtungs­tipps

Berggasthaus Trachselauenen, Stechelberg
Link zur Webseite
Berghotel Obersteinberg, Stechelberg
Link zur Webseite
Berggasthaus Tschingelhorn, Stechelberg
Link zur Webseite

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