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4. Juli 2023

Wildmaadfurggeli: Vom Glarner Niderental ins Glarner Sernftal

Ronnys Bewertung

Kondition

Landschaft


Das Glarnerland geht bei uns Zürchern oft als Ausflugsdestination vergessen. Dabei bietet der „Zigerschlitz“ eine Unmenge an Möglichkeiten um pure Natur in schönster Bergwelt zu erleben und zu geniessen. Sowohl im Sommer wie auch im Winter. Und der Clou ist: Die S-Bahn (S25) des Zürcher Verkehrsverbundes ZVV bietet stündlich direkte Verbindungen vom Zürcher Hauptbahnhof in die faszinierende Glarner Bergwelt. Das ist einzigartig. Das gibt’s sonst nirgends auf der Welt. In weniger als 1 1/2-Stunden ist man ab dem Zürcher Hauptbahnhof mitten unter Dreitausender.

Ein besonders schöner Glarner Flecken ist das kleine und wenig bekannte Niderental mit seinem Garichti-Stausee. Eine Welt für sich mit viel unberührter Natur. Und mit viel Ruhe. Eine Ruhe, die einzig vom Getöse der vielen kleinen Wasserfälle und Bergbäche gestört wird.

Die erste Etappe der Tour startet unmittelbar bei der Bergstation der Seilbahn Kies-Mettmen, kurz unterhalb des Berghotels Mettmen und der Staumauer des Garichtisees. Ist nach wenigen Schritten die Höhe des Stausees erreicht, geht der Weg für ungefähr 10 Minuten in Richtung des Talkessels auf der linken Seite dem See entlang. Kurz vor dem Seeende folgt die Abzweigung des Wegs für den Wildmaadfurggeli-Pass. Ab nun geht’s für die nächsten zwei Stunden nur noch rauf. Und damit ja nichts geschenkt wird, ist der Aufstieg bis zum ersten Etappenziel in Widerstein relativ steil – auf kurzer Strecke sind über 200 Höhenmeter zu meistern.

Ab Widerstein bis zur Passhöhe ist der Weg, abgesehen von einem kurzen Stück unterhalb der Passhöhe, nicht mehr steil. In einem weiten Bogen schlängelt sich der Weg nun der Bergflanke entlang Richtung Passhöhe. Immer wieder wird der Weg von plätschernden Bergbächen gekreuzt. Und anfangs Juli ist der Weg von nicht endenden Alpenrosenfeldern und einer Unmenge von tiefblauen Enzianen gesäumt. Traumhaft schön! Damit nicht genug. Zur rechten Hand zeigt sich die ganze Bergkette des Glärnisch, des Bös Fulen, des Ortstock und geradeaus der Chli- und Gross-Kärpf.

Kurz nach der Passhöhe öffnet sich die Ebene des Wildmaad. Ein Kessel überzogen mit einer Vielzahl an kleineren und grösseren Bergseen. Wild, wie hingeworfen. Unglaublich schön anzuschauen. Leider machte mir zu diesem Zeitpunkt das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Regen mit Nebel zog auf. Nicht vorzustellen wie atemberaubend schön diese bizarre Seenlandschaft bei schönem Wetter ist. Mein Trost war, dass der Schabell und der Gelb Kopf mit seinen markanten, grünbewachsenen Kreten trotz miesem Wetter voll zur Geltung kamen. Eine Bergkulisse, die eher an ein Gebirge in den Tropen erinnert als mitten in den Alpen.

Der Abstieg nach Elm führt bis zur Etappe in Ampächli mitten durch das Skigebiet von Elm. So schön Skigebiete im Winter sind, im Sommer sind diese landschaftlich oft wenig inspirierend. So auch in Elm. Kompensiert wird dies jedoch durch traumhafte Fernsichten auf die gegenüber liegenden Dreitausender wie Piz Sardona, Piz Segnas, Grosses Tschingelhoren, Glarner Vorab und Hausstock. Und das Bewusstsein, dass hinter diesen Dreitausender bereits der Kanton Graubünden mit seinen bekannten Feriendestinationen Flims und Laax liegt. Selbstverständlich ist auch das bekannte Martinsloch unterhalb des Tschingelhorens ersichtlich. Ein Naturphänomen, welches im März und September die Sonne jeweils für wenige Tage durchs Felsenloch auf den Elmer Kirchturm scheinen lässt. Auch Elm ist eine Entdeckung: ein sehr hübsches Dorf mit einem architektonisch sehr intakten Ortsbild.

Meine Erkenntnisse dieser Tour: Den „Zigerschlitz“ werde ich zukünftig nicht mehr links liegen lassen. Das Glarnerland hat definitiv Einiges zu bieten. Und dies vor den Toren Zürichs!

 

 

 

 

Anreise und Rückreise

Anreise: Ab dem HB Zürich mit der Zürcher S-Bahn ZVV (S25) über Ziegelbrücke (SG, GL) bis nach Schwanden (GL). Oder mit der SBB oder der Südostbahn SOB bis nach Ziegelbrücke (SG, GL). Ab Ziegelbrücke mit der S6 bis nach Schwanden. Ab Schwanden mit dem Postauto (Linie Nr. 544) bis zur Endhaltestelle Kies (GL) bzw. der Talstation der Seilbahn Kies – Mettmen.

Wichtiger Hinweis für PW-Benutzer*innen: Während der Sommersaison 2023 ist die Strasse zwischen Schwanden und Kies für den Individualverkehr gesperrt. Dies aufgrund einer Strassenabsenkung. Eingangs Schwanden wurde für PWs ein Park & Ride-Parkplatz eingerichtet. Dieser Parkplatz wird ebenfalls von der Postauto-Linie Nr. 544 bedient. Die Anreise nach Kies erfolgt über eine alternative Route. Weitere Informationen unter www.mettmen-alp.ch/spezialbetrieb

Rückreise: Ab Elm mit dem Postauto (Linie Nr. 541) bis nach Schwanden. Ab Schwanden gleiche Rückreise wie Anreise.

 

Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto

Tourdaten

Schwierigkeit
Symbol Schwierigkeit der Tour
Mittel
SAC-Einstufung
SAC- Einstufung
T2
Beste Jahreszeit
Symbol Beste Jahreszeit der Wanderung
Jun – Okt
Tourlänge
Symbol für Länge der Wanderung
14.3 km
Tourdauer
Symbol für Dauer der Wanderung
5 Stunden
Aufstieg
Symbol für Aufstiegsmeter der Wanderung
729 m
Abstieg
Symbol für Abstiegsmeter der Wanderung
1351 m

Wanderkarte und Höhenprofil


Etappen

Symbol Schwierigkeit der Tour
Bergstation der Seilbahn Kies-Mettmen
1608 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Widerstein
45 Minuten
1832 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Wildmaadfurggeli Passhöhe
2 Std. 15 Minuten
2292 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Steinböden
2 Std. 35 Minuten
2117 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Ampächli Oberstafel
3 Std. 15 Minuten
1740 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Ampächli
3 Std. 45 Minuten
1484 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Elm Dorf
5 Std.
979 m.ü.M.

Verpflegungs­tipps

Berghotel Mettmen, Schwanden (unmittelbar bei der Bergstation der Seilbahn Kies-Mettmen)
Link zur Webseite
Naturfründehuus Mettmen, Schwanden (wenige Gehminuten von der Bergstation der Seilbahn Kies-Mettmen entfernt)
Link zur Webseite
Diverse Berggasthäuser, Elm
Link zur Webseite

Übernachtungs­tipps

Berghotel Mettmen, Schwanden (unmittelbar bei der Bergstation der Seilbahn Kies-Mettmen)
Link zur Webseite
Naturfründehuus Mettmen, Schwanden (wenige Gehminuten von der Bergstation der Seilbahn Kies-Mettmen entfernt)
Link zur Webseite
Diverse Berggasthäuser, Elm
Link zur Webseite

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