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4. April 2025

Wilde Schluchten am Fusse des Appenzellerlands

Ronnys Bewertung

Kondition

Landschaft


Am Fusse des Appenzellerlands, im Grenzgebiet zwischen den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden, haben das Flüsschen Glatt und der Wissbach über Jahrtausende hinweg tiefe Schluchten und bizarre Tobel in die Landschaft gegraben.
Heute ist dieses versteckte Kleinod ein idyllisches Naherholungsgebiet. Einst dienten die beiden Flüsschen jedoch der Energiegewinnung – historische Mühlen, Stauwehre und alte Fabrikgebäude zeugen davon. Besonders die europaweite Nachfrage nach Textilspezialitäten aus der Ostschweiz liess auch diese Region im 18. und 19. Jahrhundert wirtschaftlich aufblühen. Ein Beispiel dafür ist das Postkartendorf Schwänberg, wo einst die Textilbarone in ihren stattlichen Riegelhäusern residierten. Das Dorf ist bis heute ein Juwel – leider verhinderte eine aktuelle Renovation eines Riegelbaus das ultimative Postkartenfoto.

Die Wanderung startet direkt beim Bahnhof Gossau und führt am Rande des Zentrums entlang der Bahnlinie Wil–St. Gallen Richtung Wil.
Bis zum ersten Etappenziel in Isenhammer verläuft der Weg durch ausgedehnte Felder und Weiden, vorbei an verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben. Auf der einen Seite zeigen sich die letzten Ausläufer der Appenzeller Hügel bzw. des Alpsteingebiets, auf der anderen Seite ist am Horizont die stark befahrene Autobahn A1 zu sehen. Dabei wurde mir erneut bewusst, wie weit die Lärmimmissionen von Autobahnen reichen – und wie störend dieser permanente Geräuschpegel sein kann.

Ab Isenhammer bis zum Ziel in Degersheim gibt es dann nur noch Natur pur.
Der Wanderweg folgt grösstenteils dem Lauf eines der beiden Flüsschen. Zweimal verlässt der Weg das Tal und führt oben auf einem Hügelkamm weiter, jeweils mit Blick ins Tal. Dort dominiert das leise Plätschern der Bäche – unterbrochen vom Tosen kleiner Wasserfälle, in denen das Wasser aus Zubringerkanälen nach der Nutzung zur Energiegewinnung wieder ins ursprüngliche Bachbett zurückfliesst. Wo es nicht plätschert oder tost, bilden sich kleine Seen – zurückzuführen auf die vielen Stauwehre. Das gesamte Gebiet rund um die Wasserläufe ist ein geschütztes Naturparadies – ein aussergewöhnlich schönes Naherholungsgebiet.

Am Schluss der Tour in Degersheim geht es nochmals steil bergauf – auf kurzer Strecke sind beinahe 200 Höhenmeter zu überwinden.
Dabei fiel mir erneut der Verkehrslärm der nahegelegenen Kantonsstrasse auf – nach der stillen Idylle entlang der Wasserläufe wirkte dieser umso störender.

Eine Wanderung, die überrascht – landschaftlich, geschichtlich und auch akustisch.
Was zunächst mit Weitsicht über Felder und Wiesen beginnt, entwickelt sich bald zu einem echten Naturerlebnis entlang von Schluchten, Wasserfällen und historischen Zeitzeugen der Ostschweizer Textilgeschichte. Die Strecke zwischen Gossau und Degersheim mag auf der Karte unscheinbar wirken – vor Ort offenbart sie jedoch eine Vielfalt, die man hier kaum vermuten würde. Ein ideales Ziel für einen ausgedehnten Halbtagesausflug – mit einer ordentlichen Portion Natur und etwas Kondition am Schluss.

Anreise und Rückreise

Anreise: Mit der SBB über Wil (SG) oder St. Gallen (SG) nach Gossau (SG)

Rückreise: Mit der Südostbahn SOB über Herisau (AR) nach St. Gallen (SG) oder Gossau (SG). Ab St. Gallen oder Gossau Weiterfahrt mit der SBB. Oder mit der Südostbahn SOB über Wattwil (SG) nach Rapperswil (SG). Ab Rapperswil Weiterfahrt mit der SBB

Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto

Tourdaten

Schwierigkeit
Symbol Schwierigkeit der Tour
Leicht
SAC-Einstufung
SAC- Einstufung
T1
Beste Jahreszeit
Symbol Beste Jahreszeit der Wanderung
Apr – Okt
Tourlänge
Symbol für Länge der Wanderung
12.7 km
Tourdauer
Symbol für Dauer der Wanderung
3 ½ Stunden
Aufstieg
Symbol für Aufstiegsmeter der Wanderung
431 m
Abstieg
Symbol für Abstiegsmeter der Wanderung
261 m

Wanderkarte und Höhenprofil


Etappen

Symbol Schwierigkeit der Tour
Gossau SG
0
638 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Isenhammer
1 Std.
590 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Tobel
1 Std. 45 Minuten
622 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Schwänberg
2 Std. 10 Minuten
709 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Talmühle
3 Std.
704 m.ü.M.
Symbol Schwierigkeit der Tour
Degersheim Bahnhof
3 Std. 30 Minuten
799 m.ü.M.


Verpflegungs­tipps

Quellenhof Gossau
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Sternen Degersheim
Link zur Webseite
Gasthaus Rose Degersheim
Link zur Webseite

Übernachtungs­tipps

Sternen Degersheim
Link zur Webseite
Gasthaus Rose Degersheim
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Kommentare (2)

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