Grimselwelt: Wo die Energien fliessen

Der Vermarktungsclaim der Grimsel-Bergwelt „Wo die Energien fliessen“ passt genau zu dieser einzigartigen Landschaft. Einerseits wird diese Bergwelt von einer Vielzahl von spektakulären Drei- bis Viertausendern und Gletschern dominiert und andererseits ist die Energiegewinnung durch eine Konzentration mehrerer grosser und kleiner Stauseen allgegenwärtig. Eine Konzentration von Stauseen, wie sie sogar in der Schweiz unüblich ist. Teils mit kleinen, unscheinbaren, teils mit markanten, das Bild dominierenden Staumauern. Und dazu gesellt sich ein Wirrwarr an verschiedenen kleinen Bergbahnen. Ursprünglich wurden diese als Werkbahnen genutzt, doch heute sind sie öffentlich zugänglich. Diese Kombination von hochalpiner Bergwelt mit ihren Gletschern, die vielen grösseren und kleineren Stauseen und das vielfältige Bergbahnen-Angebot machen diese Region einzigartig. Hier gibt’s wunderbare Natur, aber auch viel Technik zu entdecken. Wo und wie auch immer: Die Energien fliessen.

Schon die Gondelfahrt zum Oberaarsee ist ein atemberaubendes Erlebnis. Die ersten eineinhalb Kilometer schwebt die Bahn über den Grimselsee, die nächsten dreieinhalb Kilometer geht sie dem Grimselsee entlang und bietet grandiose Fernsichten auf das Lauteraarhorn mit seinen 4’042m ü. M. und die Ausläufer des Lauteraar-, Finsteraar- und Unteraargletscher. Aber nicht nur wegen den grandiosen Fernsichten lohnt sich die Bahnfahrt. Die Passage über den Grimselsee wäre eine perfekte Kulisse für dramatische „James-Bond“-Stunts. Grandios sind auch die Fernsichten nach Ankunft auf der Bergstation. Hier liegt einem der ganze Oberaarsee zu Füssen und im Hintergrund zeigen sich das Scheuchzer- (3’630m ü. M.), das Oberaarrot- (3’477m ü. M.) und das Oberaarhorn mit seinen 3’630m ü. M. Das Oberaarhorn ist das Quellgebiet der Aare. Der Aufstieg der ganzen Tour konzentriert sich mehr oder weniger auf die erste Etappe. Bis zur Wegmarkierung auf 2’431m ü. M. sind rund 130 Höhenmeter zu überwinden. Wir haben uns für die weniger steile, dafür längere Wegstrecke entschieden. Alternativ kann auch die Abkürzung gewählt werden. Bei dieser geht’s dafür steiler im Zickzack hoch. Bei der Wegmarkierung 2’431m ü. M. ist auch bereits der höchste Punkt der Tour erreicht. Ab nun geht’s, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nur noch bergab. Nach knapp einer Stunde Wegzeit zeigt sich auch schon das Tribteseewli. Vom Ausgangspunkt der Tour bis zum Tribtenseewli ist der Weg gut ausgebaut. Oft ist dieser auch für Transportfahrzeuge nutzbar.

Ab dem Tribtenseewli bis zum Endpunkt der Tour handelt es sich ausschliesslich um einen Bergweg. Aber auch dieser ist mit der erforderlichen Trittsicherheit gut machbar. Ab dem Tribtenseewli geht der Weg mehr oder weniger der Seilbahn entlang. Links unten zeigt sich wiederum der Grimselsee und dazu ein Fernblick auf das Lauteraarhorn mit seinen Gletscherzungen. Und etwas später sieht man die Landzunge im Grimselsee, auf der das bekannte Hotel Grimsel Hospiz mit den verschiedenen Bergbahnstationen drumherum thront. Erreicht der Wanderweg die Grimselpassstrasse, verläuft der Weg bis zum Endpunkt der Tour zwischen See und Passstrasse. Zum Glück auf einem separaten Trassee und nicht auf der stark befahrenen Passstrasse. Nach dem Überqueren der Staumauer geht’s wieder ein kurzes Stück hoch bis zur Postauto-Haltestelle Grimsel Hospiz. Gegenüber der Postauto-Haltestelle lockt die Terrasse des Hotels Grimsel Hospiz für eine Stärkung. Das Bier und der Flammkuchen waren ausgezeichnet.

Die Nacht vor der Tour haben wir im Hotel und Naturresort Handeck verbracht. Ebenfalls nahmen wir in diesem Hotel das Nachtessen ein. Das Hotel und Naturresort hat uns in jeder Hinsicht überzeugt. Es stimmte alles. Das Nachtessen war ausgezeichnet. Die vielfältige und kreative Menükarte machte uns die Auswahl schwer. Die Bedienung war sehr aufmerksam und speditiv. Unser Zimmer befand sich in Nebenhaus „Chalet“. Chalet-mässig war unser Zimmer. Zwar nicht sehr gross, dafür sehr einladend und heimelig. Auch das Bad war nicht gross. Es erfüllte aber alle Anforderungen an eine Nasszelle. Zudem standen herrlich riechende Pflegeprodukte zur Verfügung. Das umfangreiche Frühstücksbuffet liess keinen Wunsch offen. Lokale Produkte weit und breit. Besser kann man es nicht machen. Neben einem wunderschönen Garten mit Berg-Teich und Liegestühlen, verfügt das Hotel auch über einen Spa-Bereich inkl. eines beheizten Aussenpools. Ein Hotel, das wir in bester Erinnerung behalten. Hierhin kehren wir bestimmt zurück.

Das Hotel ist zudem eine optimale Ausgangslage für eine Fahrt mit der spektakulären Gelmerbahn. Die Talstation der Gelmerbahn liegt lediglich zehn bis fünfzehn Minuten zu Fuss vom Hotel entfernt. Dabei führt der Weg über eine Hängebrücke. Schon allein diese Brücke zu überqueren ist „fun“ pur. Die Gelmerbahn führt zum Gelmersee auf 1’848m ü.M hoch. Die Bahn überwindet dabei eine Steigung von 106% und ist somit die steilste Standseilbahn mit offenen Wagen Europas. Garantiert ein unvergessliches Bergbahn-Erlebnis! Unbedingt ausprobieren! Da die Nachfrage nach einer Fahrt mit dieser Bahn sehr gross ist, sind Sitzplatz-Reservationen von Vorteil. https://www.grimselwelt.ch/bahnen/gelmerbahn/