Rundtour im UNESCO Weltnaturerbe
Ronnys Bewertung
Kondition
Landschaft
Die Rundtour (mit der Schweiz Mobil-Wegbezeichnung Nr. 182) am Ende des Lötschentals, im Einzugsgebiet des UNESCO Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch, führt unisono durch Landschaften der Superlative. Technisch ist die Tour, mit einer kleinen Ausnahme, wenig anspruchsvoll, dafür landschaftlich vom ersten bis zum letzten Meter atemberaubend schön. Die Tour startet auf der Höhe der Baumgrenze auf 1’800m ü. M. und erreicht beim Anusee auf knapp 2’400m ü. M. unweit der Spitze der Zunge des Langgletschers ihren höchsten Punkt. Das hintere Lötschental wird einerseits von gewaltigen Bergkulissen wie das Bietsch-, Breit-, Aletsch-, Mittag- und Grosshorn, die zwischen 3’700 bis 4’200 Metern in den Himmel schiessen, dominiert und andererseits von zwei markanten Moränen, die der Langgletscher bei seinem Rückzug über all die Zeit zurück gelassen hat. Und am Talende ist immer wieder der Langgletscher und an dessen Kopf die Lötschenlücke ersichtlich, die den Übergang zu einem Arm des weltbekannten Aletschgletscher bildet. Und links der Lötschenlücke zeigt sich auf einer Kuppe die SAC Hollandiahütte auf 3’245m ü. M.
Die Rundtour startet bei der Postauto-Endhaltestelle Fafleralp bzw. dem gleichnamigen Parkplatz. Aufgrund des Morgenlichts habe ich mich für einen Rundgang gegen den Uhrzeigersinn entschieden. Nachmittags eignet sich die Tour eher im Uhrzeigersinn.
Die Etappe von der Fafleralp über den Grundsee bis zur Wegmarkierung 1’978m ü. M. führt durch die Talsohle, die der Langgletscher vor unendlicher Zeit ausgewaschen hat. Wie alle Etappen dieser Tour ist auch diese Etappe landschaftlich einzigartig schön. Immer leicht aufwärts schlängelt sich der Weg über Wiesen und Weiden, durch lichte Lärchenwäldern und entlang einer Unmenge an kleineren und grösseren Bergbächen dem ersten Etappenziel entgegen. Ab der Wegmarkierung 1’978m ü. M. bis zum nächsten Etappenziel beim Anusee verlässt der Weg die Talsohle und geht nun der Flanke einer Moräne entlang hoch. Ab nun geht’s nicht mehr gemütlich aufwärts, jetzt steht das Überwinden einiger Höhenmetern auf einer ziemlich kurzen Distanz an. Die wunderschönen Landschaften und die fantastischen Fernsichten auf den Gletscher und die umliegenden Bergspitzen lassen jedoch jede Müh vergessen. Man kann sich an diesen herrlichen Landschaften einfach nicht satt sehen. Am liebsten würde man für immer hier bleiben. Mir erging es jedenfalls so. Bis zum Anusee wird der Weg auch in technischer Hinsicht etwas anspruchsvoller. Über eine gewisse Strecke verläuft er auf einem Bergkamm. Ich fühlte mich jedoch zu keiner Zeit unsicher. Dennoch ist Trittsicherheit ein Muss und Kinder sollten gut im Auge behalten werden.
Der idyllisch gelegene Anusee in dieser prächtigen Bergwelt lässt einem alles rundherum vergessen. Am Rande des See zu rasten inmitten dieser herrlichen Bergwelt ist Glückseligkeit pur. Mehr kann das Leben nicht bieten. Und falls im Rucksack Proviant vorhanden ist, lässt sich diese Glückseligkeit an diesem See noch etwas optimieren. Und falls Proviant fehlt, ist es bis zur Anenhütte nur ein Katzensprung.
Ab der Anenhütte erfolgt der Abstieg. Bis zur nächsten Wegmarkierung auf 2’108m ü. M. ist der Abstieg relativ steil. Aber auch hier kompensieren die traumhaft schönen Landschaften jeden Abstiegsfrust. Und ist die Wegmarkierung 2’108m ü. M. erreicht geht’s bis Guggistaffel am Guggisee vorbei, mehr oder weniger gemächlich der Bergflanke entlang abwärts. Ab Guggistaffel erfolgt die letzte Etappe bis zum Ausgangspunkt der Tour, dem Parkplatz Fafleralp. Die ersten zehn Minuten der letzten Etappe sind wiederum etwas steiler, die letzten zwanzig Minuten geht’s mehr oder weniger mühelos dem Endziel der Tour entgegen.
Falls immer möglich, empfehle ich diese Tour mit einer Übernachtung im Hotel Fafleralp zu verbinden. Das Hotel liegt am Ende des Lötschentals, weit abgeschieden idyllisch inmitten eines kleinen Lärchenwalds auf 1’789m ü. M. Zudem liegt es unweit des Ausgangs- bzw. Endpunkts der Tour. Das Hotel vermittelt viel Ruhe und Muse. Hier fühlt man sich einfach wohl. Die Zeit spielt hier keine Rolle. Dennoch muss in diesem Hotel auf keinen Komfort verzichtet werden. Die sehr geschmackvoll konzipierten Zimmer bieten alle Annehmlichkeiten, die heute an ein modernes Hotel gestellt werden. Auch die Küche trägt ihren Anteil zum Wohlfühlen bei. Die geschmackvollen, lokalen Kreationen, serviert in einem tollen Ambiente, machen einfach Spass und Freude. Für mich jedenfalls ist dieses Haus ein Sehnsuchtsort. Hierhin kehre ich immer wieder gerne zurück.
Anreise und Rückreise
Anreise: Mit dem „Lötschberger“ der Bern Simplon Bahn BLS über Spiez (BE) oder Brig (VS) nach Goppenstein (VS). Ab Goppenstein mit dem Postauto (Linie Nr. 591) bis zur Endhaltestelle Fafleralp (VS).
PW-Benutzer:innen steht bei der Fafleralp ein gebührenpflichtiger Parkplatz zur Verfügung.
Rückreise: Ab Fafleralp auf der gleichen Strecke zurück wie Anreise.
Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto
Etappen
Fafleralp Parkplatz, Fafleralp (Lötschental) | 1770 m.ü.M. | ||
Grundsee | 20 Minuten | 1838 m.ü.M. | |
Wegmarkierung 1’978m ü. M. | 1 Std. | 1978 m.ü.M. | |
Wegmarkierung 2’139m ü. M. | 1 Std. 30 Minuten | 2139 m.ü.M. | |
Anusee | 2 Std. 10 Minuten | 2370 m.ü.M. | |
Wegmarkierung 2’108m ü. M. | 2 Std. 40 Minuten | 2108 m.ü.M. | |
Guggistaffel | 3 Std. 15 Minuten | 1920 m.ü.M. | |
Fafleralp Parkplatz, Fafleralp (Lötschental) | 3 Std. 45 Minuten | 1770 m.ü.M. |
Verpflegungstipps
Hotel Fafleralp, Fafleralp (Lötschental) | Link zur Webseite |
Anenhütte (Lötschental) | Link zur Webseite |
Übernachtungstipps
Hotel Fafleralp, Fafleralp (Lötschental) | Link zur Webseite |
Anenhütte (Lötschental) | Link zur Webseite |
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