Via Valtellina: 8. Tagesetappe: Alpe San Romerio – Tirano im Veltlin
Ronnys Bewertung
Kondition
Landschaft
Die letzte Etappe der Via Valtellina gehört definitiv nicht zu meinen Favoriten. Die Strecke ist konditionell fordernd. Vor allem der Abstieg ab der Grenze bis nach Tirano. Dieses Wegstück geht extrem in die Knochen. Zudem halten sich die landschaftlichen Highlights in Grenzen. Bis Viano gibt’s zwar immer wieder schöne Fernsichten ins Puschlav mit seinem Lago di Poschiavo, das Veltlin und die Bergamasker Alpen. Ab der Grenze ist unverkennbar, dass die Via Valtellina im mediterranen Einflussbereich angekommen ist. In den höheren Lagen dominieren unendliche Kastanienwälder die Landschaft, in den unteren der Weinanbau. Hübsch ist auch der Weiler Roncaiola, hoch über Tirano. Aber sonst ist der Abstieg landschaftlich eher monoton. Und endlos! Zumindest gefühlt. Mich plagte an diesem Tag eine Magenverstimmung. Ich schliesse nicht aus, dass diese meine Wahrnehmungen negativ beeinflusste. Dazu kam das heisse Wetter. Über 30 Grad. Mir kam es wie 40 Grad vor. Bis ich das Wandern verfluche, braucht es viel. Auf diesem Weg tat ich es. Dennoch: auf die Alpe San Romerio würde ich jederzeit zurück kehren. Auch ins untere Puschlav und ins Veltlin. Vielleicht jedoch auf einer anderen Wanderroute.
Der Weg startet unmittelbar beim Berggasthaus Alpe San Romerio auf 1’792müM. Bis nach Viano auf 1’285müM bedingt der Weg ca. 1,5 Stunden Marschzeit. Bis Viano geht’s immer ein bisschen bergab. Dies mehr oder weniger moderat. Dabei passiert die Strecke Wegpunkte wie Piaz (1’708müM), Predasc (1’530müM) und Zavena d’Sura (1’400müM). Die erste Hälfte des Wegs bis Viano führt mehrheitlich durch Wälder, die zweite Hälfte durch Wiesen und Weiden. Ab Viano geht der Weg wieder leicht aufwärts, in Richtung Grenze zu Italien. Die letzten Weiler auf Schweizer Boden sind La Dogana auf 1’364müM und Palü auf 1’300müM. Die Grenze zu Italien liegt auf der Wegmarkierung 1’249müM. Ab nun geht’s nur noch abwärts. Bis Piazzo auf 927müM eher sanft. Ab Piazzo bis Tirano (445müM) sehr steil. Auf diesem letzten Wegstück von drei Kilometern sind knapp 500 Höhenmeter zu überwinden.
In Tirano haben wir im Hotel Stelvio übernachtet. Unsere Präferenz, das Hotel Bernina, war leider ausgebucht. Das Hotel Stelvio wird sicher nie einen Charme-Wettbewerb gewinnen. Alles ein bisschen lieblos. Alles ein bisschen atmosphärenlos. Und der Stall meiner Meerschweinchen zu meiner Kinderzeit war im Vergleich zur Grösse des Zimmers ein überdimensionierter Palast. Zwei Personen, zwei Rücksäcke und einen Koffer im gleichen Zimmer unterzubringen war eine echte Herausforderung. Was spricht für das Hotel Stelvio? Das Hotelpersonal war ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und das Zimmer sowie das Bad waren blitzblank sauber. Auch dessen Lage unmittelbar neben der Altstadt ist ein Plus.
Anreise und Rückreise
Anreise: Mit der Rhätischen Bahn über Chur (GR) und Thusis (GR) und Pontresina (GR) oder Landquart (GR) und Klosters (GR) und Pontresina (GR) nach Brusio (GR). Ab Brusio mit dem Postauto nach Viano (GR), Rückreise: Mit der Rhätischen Bahn ab Tirano (I) über Poschiavo (GR) und Pontresina und Thusis nach Chur oder über Poschiavo und Pontresina und Klosters nach Landquart. In Chur und Landquart gibt’s Anschluss an das SBB-Streckennetz.
Die Alpe San Romerio kann nur zu Fuss erreicht werden.
Nützliche Links für deine Reiseplanung:
Fahrplan SBB bzw. Fahrplan Postauto
Verpflegungstipps
Ristorante Parravicini Tirano | Link zur Webseite |
Übernachtungstipps
Hotel Stelvio Tirano | Link zur Webseite |
Hotel Bernina Tirano | Link zur Webseite |
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